10.06.2016

Projekt Eagleclaw Kapitel 38: Die ewige Apokalypse


Der große Schatten startet die Übernahme der Welt


Das Ziel des Drachen war die Menschensiedlung, in der ich mich zuletzt mit dem Vater von Lukas getroffen hatte. Als er dort ankam, nahm er wieder die Gestalt der düsteren Wolke an und positionierte sich über dem Brunnen am Marktplatz, wo ihn alle Bewohner sehen konnten. In dieser Zeit waren einige Phänomene zu bemerken, die sich bis heute niemand, nicht einmal die Forscher der Megalonia, erklären kann, zum Beispiel die drastische Kälte nach Eagleclaws Ankunft am Ende der Welt. Eines davon war auch, dass jeder Mensch der Welt die Ansprache des Schattens hören konnte, die folgte, obwohl er in normaler Lautstärke für eine derartige Rede sprach: "Hergehört, ihr minderwertigen Marionettenfiguren! Für Jahrtausende war ich in einer winzigen Dimension gefangen, nur auf eine neue Welt wartend, die ich mein Eigen nennen kann. Ich bin als das ewige Dunkel bekannt, aber ihr dürft mich euren neuen Herrn und Meister für alle Ewigkeit nennen. Begrüßt nun die Gruppe interdimensionaler Kriminellen und Flüchtige die ich meine Freunde schimpfe. Diese Welt gehört uns, Leute!"
Jetzt zeigten sich die Schatten offen zwischen den Menschen, ihre Blicke gierig danach, den Fremden Leid zuzufügen. Aber sie hielten sich zurück, bis ihr Herr den Befehl geben würde. Es war Lukas' Onkel, der vortrat, um dem großen Schatten zu antworten: "Pass auf, feindlicher Eroberer, ich bin der Anführer der Truppen, die hier stationiert sind, und im Namen der Menschen dieser Siedlung und vermutlich der ganzen Welt muss ich dir mitteilen, dass wir deine Herrschaft nicht dulden werden. Wenn du dich jetzt ergibst, werden wir Gnade walten lassen." Ich bewundere heute noch den Mut, den er zeigte, allerdings überwog hier eindeutig die Torheit! Das ewige Dunkel grinste: "Das ist ein überaus großzügiges Angebot, aber wie wäre es, wenn ich dich stattdessen in ein endloses Loch voller Alpträume schmeiße?" Und kaum hatte es den Satz beendet, öffnete sich ein solches Loch hinter dem General, und ein unwiderstehlicher Sog zog ihn hinein. Der Angstschrei war das letzte, was die Menschen von ihm hörten, als das Loch sich wieder schloss.
Dies war das Zeichen für die Schattenarmee, mit ihrem Vergnügen zu beginnen. Sekunden später war die Menschenmenge dabei, in großem Aufruhr zu allen Seiten zu flüchten. Der Führer der Verbannten ergötzte sich an ihrer Panik, bevor er sich überlegte: "Als neuer Oberherr dieser Dimension brauche ich natürlich ein anständiges Schloss. Was würde sich dazu eignen?" Er hatte sich die Antwort darauf bereits zurechtgelegt. In weiter Ferne baute sich aus einer großen Ruine die Burg von Alkanor, die ich einst selbstständig von meinem Heer hattee plattmachen lassen, nachdem die Phantomreiter sie besetzt hatten, wieder auf. Dies war der Ort, zu dem die Flatterrattatten Eagleclaw und mich trugen. Dann verkündete es feierlich: "Diese Party soll niemals enden. Die Zeit steht still und Sinn hat keinen Sinn mehr. Existenz steht auf dem Kopf und ich herrsche über alles! Willkommen alle zusammen; zur ewigen Apokalypse!"

Mein Schloss wurde ebenfalls von unzählbar vielen Seelenjägern, großen Schatten in der Form von Gesichtern großer Heerführer aller Lebewesen, angegriffen. Ein gigantischer Schild aus Licht um das Schloss herum, gehalten durch Stella und Antasma, war das letzte, was sie vom Eindringen abhielt. Die Kräfte der Hexen wurden nach und nach schwächer, während die Schatten sich gerade erst warm machten. Rondar kam aus der Vorhalle gerannt: "Das hat keinen Nutzen, Wintus hat uns doch gesagt, was wir machen sollen, wenn er scheitert." "Aber sein Plan ist unausführbar!", zweifelte Antasma. "Wir können das sowieso nicht mehr lange aushalten. Ruf sie zusammen, Rondar, wir sollten darüber Rat halten.", schlug Stella vor. In diesem Moment brach die Kuppel. Rondar beeilte sich, möglichst viele über die Notausgänge zu evakuieren. Wer zu langsam war, wurde von den Feinden gefangen genommen.
Lukas, Morro und Lyra waren damit beauftragt worden, in der Bibliothek nach Informationen über das ewige Dunkel zu suchen. Da sie schalldicht war, um die Arbeitsatmosphäre nicht zu stören, bekamen sie nichts mit, bis die Schatten in die Halle einbrachen. Lyra und Morro versuchten, sie mit flüchen abzuwehren, allerdings glitten ihre Angriffe einfach durch sie hindurch, und sie wurden gefangen genommen. Lukas war besser vorbereitet: Errannte so schnell er konnte in die hintere Ecke des Raums, wo er einen Kreis aus Kerzen aufgebaut hatte. Er wartete, bis sein Jäger in einer passenden Position war und sprach die Formel. Das Monster wollte gerade nach ihm greifen, als es zurück in die Bannwelt gezogen wurde. Zu hören war jetzt nur noch das schwere Atmen von Lukas. Endlich erreichte Rondar die Bibliothek: "Beeil dich Lukas, es wird Kriegsrat gehalten, und wir brauchen dich dabei."

Ein Beitrag von Justin(23)

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