01.04.2016

Projekt Eagleclaw Kapitel 28: Sturm auf die Gnittaburg


Mascrow leitet den Angriff ein.


Mascrow, Lukas, Morro, Lyra und Indra passierten die Ebene zur Gnittaburg wie geplant völlig ungesehen. Wenn ein Phantomreiter etwas zu bemerken glaubte, sah er in die Sonne und wandte sich schnell ab. Die Wachen am Tor wurden lautlos ausgeschaltet. Die Reiter würden es zu spät mitbekommen, um einzugreifen. Morro, der sich in der Gnittaburg am besten auskannte, da er hier häufig mit Rondar umhergezogen war, führte seine Freunde auf dem sichersten Weg durch die verworrenen Gänge im hinteren Teil der Burg, durch die ich damals von Ethera gejagt wurde. Der Weg zu den Kerkern war gut bewacht, aber Indra hatte die Idee, sich an die Decke zu heften, so zogen sie sich an erloschenen Fackeln hoch und krabbelten, unterstützt von einem eigenartigen Klebegel, das Mascrow als Reserve hatte, von ihren schwarz gefärbten Umhängen verhüllt über die Krieger hinweg und erreichten die Haupthalle.
Der Maskenkönig hatte sich auf einem großen Thron, der einst Graudonox gehörte, niedergelassen und schien zu schlafen. Abgesehen von ihm war der gesammte Raum leer, und auch das Portal war nirgends zu sehen. "Das könnte eine Falle sein.", warnte Mascrow. "Passt genau auf, wo ihr hintretet." Sie schlängelten sich vorsichtig durch die Halle bis zum Podest, auf dem der Thron stand. Mascrow wollte es gerade besteigen und dem ganzen ein Ende setzen, als ein Knall durch die ganze Festung hallte. Lukas war in eine "Dunkle Ritter"-Falle getreten. Den einen Gegner stieß er mit drei Schlägen nieder, doch nun wusste jeder im Schloss von ihrer Anwesenheit. Sofort blockierten unzählbar viele Phantomreiter die Ausgänge. Der Maskenkönig, auf einmal hellwach, von seinen Beratern und Elitekriegern umgeben und finster grinsend, klatschte diabolisch. "Ihr seid weiter gekommen, als ich vermutet habe, aber eure Infiltration endet hier.", lachte er. "Irgendeine Idee?", fragte Indra Mascrow der seine Messerfächer hervorgezogen hatte. Dieser antwortete: "Wenn eine Unterwanderung scheitert, bleibt nur noch die Frontalsturm!"
So entbrannte ein Kampf, der länger dauerte, als man annehmen mochte. Die Kinder teilten sich in Zweiergruppen, Lyra und Morro sowie Lukas und Indra deckten sich gegenseitig den Rücken und versuchten, so viele Feinde wie möglich vom Podest fernzuhalten. Mascrow indes nahm es mit allen Elitekriegern gleichzeitig auf und versuchte, an ihren Anführer heranzukommen, welcher sich lieber im Hintergrund hielt. Es dauerte einige Zeit, doch bald wurde er von der Überzahl an Gegnern bedrängt. "Lukas, ich brache Hilfe!", rief er dem ihm nächsten zu. Lukas erkannte die Situation und rannte mit gezogenem Schwert zum Fürsten von Dormina, ließ dabei jedoch Indra ungedeckt. "Mit einem Zauber, du Dummkopf!", fügte Mascrow entsetzt hinzu, aber es war schon zu spät. Plötzlich war alles vorbei. Indra wurde von einem eine Ebene höher platzierten Bogenschützen mit einem Schattenpfeil getroffen, der zwar nur im seltensten Fall sein Opfer umbringt, aber für einige Zeit die Bewusstseinsfunktionen außer Kraft setzt. Als Lyra und Morro das sahen, wurden sie abgelenkt und umstellt. Genauso erging es Mascrow und Lukas.
Während der Maskenkönig ausgibig über seinen Sieg lachte, fragte Mascrow Lukas: "Du warst von Anfang an kein Zauberer, oder?" "Es tut mir leid, ich... Ich wollte doch nur...", stammelte der Angeklagte, was Mascrow als Antwort genügte: "Du hast mich die ganze Zeit belogen! Weißt du, was ich riskiert habe, um dir zu helfen? Und was deine Freunde riskiert haben? Deine Angst vor meiner Reaktion auf die Wahrheit könnte sie das Leben gekostet haben!" "Ich wollte doch nur nicht, dass...", versuchte Lukas sich zu rechtfertigen, aber Mascrow unterbrach ihn: "War das, weswegen du gelogen hast, schlimmer, als was solche Lügen verursachen können? Du hast es selbst gesagt: Lügnern vertraut man nicht!" Als Lukas keine Anstalten machte, sich weiter zu rechtfertigen, setzte er nach: "Jetzt seid ihr auf euch gestellt." Gerade, als Darkmoon ihn packen wollte, warf er eine Rauchbombe und rief: "Finster, jetzt!" Im Rauch erschien Fürst Finster, den Mascrow als Spion auf dem Spielfeld gelassen hatte, nachdem er ihn während seiner Nachtwache gefunden und zur Mithilfe gebracht hatte, brachte Darkmoon zu Fall und ebnete Mascrow so einen Fluchtweg. Als man wieder etwas sehen konnte, waren sowohl der Finsterling als auch der Herrscher von Dormina verschwunden.

Ein Beitrag von Justin(23)

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