11.12.2015

Projekt Eagleclaw Kapitel 16: Loyalitäten


Die Seiten klären sich...


Ich öffnete meine Augen. Ich war umzingelt. Drei Menschen in schwarzer Kleidung und mit Waffen in den Händen hatten mich während meiner Meditation in der Schlucht eingekesselt und so den Ausgang blockiert. Sie ließen mich nicht fragen, wer sie geschickt hatte, oder was sie wollten; sofort stürmten sie auf mich los. Vermutlich hatten sie zuerst vor, sich anzuschleichen, um mich im Schlaf zu ermorden, doch mein Aufwachen hatte sie verunsichert. In einer blitzschnellen Reaktion zog ich meinen Zauberstab und schoss einen Schleuderfluch auf den mir nächsten, welcher daraufhin hilflos in den Fluss fiel. Damit er nicht wieder auftauchen konnte, fror ich die Wasseroberflache an dieser Stelle ein.
Jetzt fuhr ich eine Klinge aus meinem Zauberstab aus, um mich den anderen beiden Kriegern zu stellen. Doch sie waren gut ausgebildete Kämpfer, so konnte ich ihren schnellen Schlägen nicht lange standhalten. Unfähig zurückzuweichen sah ich meine einzige Chance darin, über meine Gegner auszuweichen. Ich warf meine Klinge in Richtung Boden ab und nutzte den Rückstoß, um über sie hinweg zu gleiten. Einen der beiden traf das so überraschend, dass er leicht mit einem Lähmfluch außer Gefecht zu setzen war. Der dritte jedoch war nun in der perfekten Position, um es zu beenden, ohne dass ich irgendetwas tun konnte. In der einen Sekunde hob er sein Schwert, in der nächsten... brach er leblos zusammen.
Crey, der Häuptling des Stammes der Schnittler, war mir zur Hilfe gekommen. Schnittler sind Wesen, die ich bis dahin zu den dunkelsten von allen gezählt hatte. Schnittler erscheinen und verschwinden in Blitzen, für Menschen sind sie unsichtbar. Sie bleiben meistens nicht lange an einer Stelle stehen, und meistens tauchen sie auf, um ein abgelaufenes Leben zu beenden. Ihr Gesicht ist eine Mischung aus dem eines Clowns und dem Bild der Menschen von einer Gestalt namens Teufel, der Rest ihres Körpers wird von einem violetten Mantel verdeckt. Sie tragen ihn aber nicht, um ihr Aussehen zu verstecken, für sie ist es ein Brauch. Ich war sehr überrascht über seine Hilfe.
Nachdem ich mich wieder gefasst hatte, fragte ich: "Danke, aber womit verdiene ich eure Hilfe?" Crey sah mich nicht an, er widmete seinen hasserfüllten Blick dem gefallen Krieger zu seinen Füßen. "Ich mag keine Verräter! Wir Schnittler waren immer stolz auf unsere Loyalität! Ich weiß, wer diese Menschen geschickt hat.", wandte er sich jetzt zu mir. "Und ich weiß auch um seinen Beitrag zur Schlacht am heulenden Berg. Er hat Ethera dazu gebracht, uns zu verraten, ist es nicht so?" Ich nickte ernst. "Viele gute Männer sind im Drachenfeuer gestorben!", stimmte ich zu. Er fuhr fort: "Ihr könnt diesen Kampf nicht allein gewinnen, Meister Wintus, und die Menschen haben sich offensichtlich gegen euch gewendet. Ihr sollt wissen, dass wir hinter euch stehen, wenn es zum Krieg kommt." "Vielen Dank, Crey, ich weiß das zu schätzen!", erwiderte ich. Er verbeugte sich und verschwand in einem Blitz.
Allein kehrte ich zur Gnittaburg zurück. "Vielleicht ist doch noch nicht alles verloren.", dachte ich mir. "Wenn Rondar es geschafft hat, mindestens einen Kristall zu ergattern, und wir noch mehr magische Wesen für unsere Sache gewinnen können, besteht noch Hoffnung für uns!"

Ein Beitrag von Justin(23)

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