19.11.2015

Projekt Eagleclaw Kapitel 11: Der Weg zum Ende der Welt


Das Quartett findet im Wald etwas Ungewöhnliches


Der Weg durch den Wald zog sich eine Ewigkeit hin. Keiner der vier traute sich, etwas zu sagen; ihnen war klar, dass der Erfolg des Maskenkönigs eine Katastrophe war, und das Wissen, dass auf diese nun weitere folgen würden, schnürrte ihnen den Mund zu. Sie alle wünschten sich nur noch raus aus diesem ganzen Chaos.
Irgendwann kamen sie zu einer Hütte, einem Hexenhaus, um genau zu sein. Da Lyra leise sagte, sie müssten sich verirrt haben, klopften sie an die Tür, um nach dem Weg zu fragen. Eine uralte Frau öffnete ihnen. "Verzeihung, werte Frau, wir haben uns im Wald verlaufen. Wissen sie, wie wir von hier aus zum Schloss von Meister Wintus kommen?", fragte Lukas. Die Hexe lächelte schief, musterte sie kurz und sagte dann: "Um euer Ziel zu erreichen, müsst ihr das Portal nehmen. Es steht oben, bitte lasst mich euch hinführen." Indra machte ein vollkommen ratloses Gesicht. Lukas und Morro ging es ähnlich, aber wie Lyra wussten sie, dass man am besten auf alte Hexen hört.
Tatsächlich handelte es sich bei der Frau um die berüchtigte Alaromitusarevolika. Ich habe sie noch nie selbst getroffen, aber nicht nur von Lukas und co. habe ich Geschichten über sie gehört: Sie ist eine Portalhüterin, und vermutlich die letzte in der bekannten Welt. Ihre Hütte kann nur von denen gefunden werden, die sich von ganzem Herzen wünschen, ihrem Leben zu entfliehen. Ihr Portal führt zum 'Ende der Welt', einem Ort, den man nur auf diese Weise erreichen kann. Niemand weiß, wo genau er liegt, deshalb ist er auch für Menschen nur in Begleitung von Magiern zu betreten.
Lukas, Morro, Lyra und Indra stiegen die morschen Stufen empor, hinter der alten Dame her, welche das Gefühl, die Treppe könnte jeden Moment zusammenbrechen, nicht zu stören schien. Ihren Besuchern ging es da anders, so gingen sie aus Furcht davor, beim nächsten Schritt im Keller zu landen, sehr langsam. Darum nahmen sie gar nicht wahr, wie ruhig sich die Hexe fortbewegte. Im Dachgeschoss fanden sie neben einigen abstoßenden Zauberaparaturen auch ein leuchtendes Portal, durch das man eine breite grüne Hügellandschaft erkennen konnte. "Und das bringt uns nach Hause?", fragte Morro zweifelnd. "Nein.", entgegnete Alaromitusarevolika nur.
Lyra ging als erste hindurch. Sie war nach all dem so fertig, dass es ihr egal war, wohin das Tor führte. Morro zweifelte noch immer, folgte seiner Schwester aber. Lukas und Indra taten es ihm gleich. Der Ort, den sie betraten, kam ihnen wie eine andere Welt vor. Sie waren entzückt von der Idylle, den langen Felden und mit Blumen bepflanzten Hügeln. In der Ferne erkannten sie einen silbernen Turm, höher als die Wolken zu sehen erlaubten. Das einzige Gebäude weit und breit war eine kleine Hütte, ähnlich dem Hexenhaus, aus dem sie gekommen waren. Genauso wenig wie Häuser fanden sie andere Lebewesen in dieser Gegend.
Als die Sonne ihren baldigen Untergang ankündigte, entschlossen sie sich, zu der einsamen Hütte zu gehen, um nicht auf dem Boden schlafen zu müssen. Dieses Mal war es Indra, die klopfte, bereit sich einem Feind zu stellen. Lukas hätte sie im Notfall unterstützen können, Morro und Lyra jedoch hatten sich schon von der Ruhe blenden lassen. Niemand öffnete ihnen, doch Lukas fiel auf, dass die Tür nicht abgeschlossen war. Auch das Innere der Hütte sah dem Hexenhaus sehr ähnlich, nur war in diesem keine Hexe vertreten. Nach einer Weile entschloss das Quartett, dass sie sich selbst alles zum Schlafen Nötige suchen würden. Da die Umgebung absolut verlassen war, würde wohl niemand das Zeug vermissen.

Ein Beitrag von Justin(23)

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