13.09.2015

Projekt Eagleclaw Kapitel 2: Der König der Phantomreiter


Ein neuer Feind zeigt sich!


Es gab nur noch Feuer. Lukas musste mit ansehen, wie alles, was er kannte, von den Flammen verschlungen wurde. Er hatte mit seinem Vater, dem Sohn von Ludwig dem Darchentöter, in einem edlen Hof gelebt, der als Unterschlupf für die besten Krieger des Landes hergehalten hatte. Und jetzt setzten die Phantomreiter ihn in Brand. Erbarmungslos hetzten sie durch die breiten Gänge und warfen mit Feuerpulver, verhexter Asche, die sich bei Berührung mit dem Boden oder Haut neu entzündet, nur so um sich. Lukas kannte inzwischen alle Wege über das Grundstück, und hätte längst verschwunden sein können, doch er suchte noch nach irgendetwas, dass die Angreifer nicht niedergetrampelt oder abgebrannt hatten.
Durch das Dunkel der Nacht hörte er die Schreie der Verwundeten und die Schritte eiserner Stiefel schon nicht mehr. Er wollte seinen Vater finden und verschwinden, nachdem er sein Zimmer in Flammen verschwinden gesehen hatte. Nur wo Feuer war, war Licht. Die Fackeln waren kurz vor Mitternacht gelöscht worden, und in dem Chaos hätte sich kein Mensch die Mühe gemacht, sie anzuzünden. Wie spät es inzwischen war, wusste Lukas nicht, aber ihm war klar, dass er auf den Sonnenaufgang lange hätte warten können. Also rannte er durch die Körper derer, die unfähig waren, aufzustehen, und wenn sie noch lebten, war ihnen bewusst, dass sie dem Feuer niemals entkommen würden. Daran dachte der Junge, als er ihn sah. Den König der Phantomreiter...
Er saß im Sattel eines Pferdes mit silberner Rüstung. Normalerweise benutzten Phantomreiter die Kaputzen ihrer schwarzen Mäntel, um ihre Gesichter, die sie für zu abscheulich hielten, zu verbergen, doch dieser trug eine teuflisch dreinblickende Maske. Seine eine Hand schien nur noch aus Knochen zu bestehen, die andere war verdeckt von einem eisernen Handschuh. Phantomreiter waren Reinkarnationen gefallener dunkler Zauberer, am Leben gehalten von ihrem Hass und ihrem Rachdurst, sowie dem Wunsch, zu herrschen, der über den Tod hinaus bestand. Die ersten von ihnen wurden immer auf vorzüglich schwarzen Pferden gesichtet, daher haben sie den Namen. Dass dieses Wesen etwas Besonderes an sich hatte, merkte der 15-jährige Menschenjunge sofort; er war nicht in dem Glauben aufgewachsen, es gäbe uns nicht, wie es einigen anderen Menschen geht, aber ein magisches Wesen hatte er trotz meines relativ guten Drahts zu seinem Vater noch nie gesehen. Vielleicht kam der Eindruck aber auch nur von dem kronförmigen Goldgestell mit den dunkelblauen Saphieren über seiner Stirn; der Nachbildung der dunklen Krone!
Mitten im Ritt hielt er an und drehte sich langsam zu Lukas, der etwa fünfzehn Meter entfernt stand. Bisher hatte keiner der Phantomreiter ihn wahrgenommen, so überkam Angst nun den Jungen. Panisch zog er sein Schwert. Der Maskenkönig, dieser Name setzte sich übrigens später duch, lachte spöttisch und stieg aus dem Sattel, bevor er selbst seine Schwerter zückte: Zwei lange dünne Klingen mit unfassbar scharfem Profil. Blitzschnell dreschte er auf Lukas ein und entwaffnete ihn in Sekundenschnelle. Seine Angst in diesem Moment ließ sich nicht beschreiben, wie war er da nur hereingeraten? Gerade als sein Gegner zum Todesstoß ausholen wollte, sprang Lukas´ Vater dazwischen. Mit seinem breiten Schwert wehrte er den Angriff ab und rief wütend: "Tut mir leid, wenn ich beim Spielen störe, aber wie wäre es mit einem richtigen Gegner?" "Damit meinst du doch wohl nicht dich?", höhnte der Maskenkönig, und holte erneut zum Schlag aus.

Ein Beitrag von Justin(23)

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