17.07.2015

Projekt Ethera Kapitel 61: Der Gesamtplan


Es ist vorbei...




Ethera atmete schwer. Der Kampf hatte ihm einiges abverlangt, dass konnte man sehen. Langsam sprach er: "Du warst ein würdiger Gegner, aber hier ist es vorbei. Es tut mir leid, dass es so weit kommen musste..." Da fiel mir etwas ein. Es schien wie eine Erinnerung aus einem anderen Leben, doch ich erkannte ihren Sinn. Unauffällig griff ich in meine Manteltasche. "Wenn man am Ende der Fahnenstange angekommen ist...", sagte ich, "...muss man eben Fliegen lernen!" Ich sah weg und warf Ethera die Lichtbombe, die ich zu Beginn der Schlacht aufgelesen hatte, direkt in´s Gesicht.
Er schrie auf und taumelte rückwärts. Geschickt fing ich die Schwerter auf, die er fallen ließ, und drängte ihn zur Kante. In seiner Ausweglosigkeit fing er an, zu kichern. "Warum lachst du? Du hast verloren!", fragte ich naiv. "Glaubst du, ich würde das Ergebnis von 70 Jahren Vorbereitung so einfach riskieren?", fragte mein Gegenüber mit ironischem Unterton. "Ich habe alle möglichen Ausgänge dieser Geschichte geprüft. Ich konnte von Anfang an nicht verlieren!" "Was meinst du?", wollte ich wissen.
Er schüttelte den Kopf. "Es wundert mich, dass du es noch immer nicht verstanden hast.", entgegnete er enttäuscht. Dann erklärte er: "Ich weiß, dass du meine Ansichten weitertragen wirst. Und mit jedem Opfer, das der Krieg gefordert hat, wirst du berühmter dafür, dass du ihn beendet hast. Du wirst einen Vorteil haben, den ich niemals hätte erreichen können: Dir werden die Menschen zuhören!" Ich konnte es nicht glauben; er hatte Recht. Mit allem, was ich hätte tun können, hätte ich ihm in die Karten gespielt.
Jetzt bring es zu Ende, und werde ein Held.", verlangte Ethera. Aber ich ließ die Schwerter erlöschen und warf sie in den Abgrund. "Ich kann dich nicht töten. Ich weiß, dass du dich für das Richtige einsetzt.", versuchte ich zu erklären. Ich ging vom Rand der Plattform weg, um ihm wieder die Chance zu geben, sich ebenfalls zu entfernen. Da hörte ich seine Stimme: "Wenn du es nicht kannst..." Ich drehte mich um und sah ihm ein letztes Mal in die Augen. Sie schienen mir nicht mehr so kalt wie bei unserer ersten Bewegung. "...dann tue ich es!" Mit diesen Worten ließ er sich fallen.

Ein Beitrag von Justin(23)

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